Mit unserer Fernwanderung nach Berlin setzten wir 2009 das um, was uns schon lange gereizt hatte, nämlich "querfeldein" zu wandern. Entsprechend hatte ich auf Google Maps eine eigene Karte erstellt, wobei das einzig Individuelle eine gerade blaue Linie von Bregenz nach Berlin war. Ab dieser Karte hatte ich dann Satellitenfotos in einer Vergrösserung ausgedruckt, dass man Wege gut erkennen konnte; die etwa 120 Ausdrucke bildeten einen Kartenkorridor von etwa vier Kilometern Breite ab und in der Mitte war stets die blaue Linie zu sehen, welcher wir auf unserer Wanderung dann so gut wie möglich folgten. Auf den rund 900 Kilometern nach Berlin mussten wir den Korridor wegen Gewässern oder anderen Hindernissen nur wenige Male verlassen. Und unsere Einschätzung, dass man auf diese Weise an Orte gelangt, wo sich sonst kein Fremder hinverirrt, wurde voll und ganz bestätigt. Wir hatten auf dem Weg denn auch Erfahrungen und Begegnungen der besonderen Art gemacht - erwähnt soll hier nur ein Pastorenpaar sein, welches uns in Ermangelung eines Gasthauses zu sich aufnahm, in ihrem kleinen Zweithäuschen unterbrachte, am nächsten Morgen bei sich zuhause zum Frühstück einlud und vor unserem Abmarsch auch noch mit dem Pilgersegen versah.


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