Am 18. Juli 2008 hatte ich meinen letzten Arbeitstag. Montags darauf haben wir uns in Konstanz auf den Weg gemacht; hätte ich nach meinem Berufsausstieg einfach zuhause ein paar Wochen "Ferien" verbracht, wäre mir wahrscheinlich die Decke auf den Kopf gefallen. 


Wir hatten uns seit längerer Zeit auf das Abenteuer "Jakobsweg" gefreut und gut vorbereitet. Tatsächlich ist dann auch alles sehr gut gegangen. Wir konnten die Schweiz bei schönstem Sommerwetter durchqueren - nur gerade in Lungern mussten wir uns wenige hundert Meter vor unserer Unterkunft eines Gewitters wegen kurz unterstellen. Nach dem Grenzübertritt nach Frankreich regnete es in den ersten drei Tagen je etwa zwei Stunden, danach war's wieder trocken. Und während den vier Wochen Spanien hatten wir gerade einmal einen einzigen Regentag.


Neben beschriebenem Wetterglück hatten wir auch sonst Glück. Abgesehen von einer Lebensmittelvergiftung, welche ich mir in Einsiedeln (!) eingefangen hatte und welche mich für zwei Tage mehr oder weniger flach legte, sind wir die 2400 Kilometer ohne nennenswerte körperliche Beschwerden - Blasen eingeschlossen - über die Runden gekommen. Und zum eigenen Erstaunen wie auch gewisser Bedenken von einigen Bekannten: Cécile und ich waren drei Monate während 24 Stunden zusammen und hatten nicht ein einziges Mal ein nennenswertes Problem miteinander.


Rückblickend betrachtet ist festzustellen, dass wir auf dem Jakobsweg tolle Begegnungen hatten, uns mit der Natur verbunden fühlten wie nie zuvor und Fernwandern etwas wohltuend Meditatives und äusserst Entspannendes an sich hat.   


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